Expressiv

A.R. Penck bis Walter Stöhrer 

Die Künstlergruppe der „Neuen Wilden“ werfen seit dem Ende der 1970er-Jahre mit ihren Arbeiten jeglichen konzeptuellen und intellektuellen Zugang zur Kunst über Bord und finden auf expressive Weise zurück zur figurativen Malerei. Der Minimalismus-Strömung der 1960er-Jahre mit ihrer formalen Zurückhaltung wird der Rücken gekehrt und fortan an den Fauvismus und Expressionismus des beginnenden 20. Jahrhunderts angeknüpft. Die Farben dürfen wieder grell und expressiv sein, die Pinselstriche sind prägnant und kräftig und die Leinwände gespickt mit subjektiven und emotionalen Inhalten. Ihre Werke changieren dabei zwischen Figuration und Abstraktion und wollen für die Betrachtenden zugänglich sein, provozieren dabei aber mit ihren oft humorvollen und politischen Inhalten.

A.R. Penck, Autodidakt und einer der bekanntesten Vertreter der Neuen Wilden, kreiert dafür sein „Standart“-System, also figurative Gemälde mit den typischen Strichmännchen, die von mysteriösen Chiffren umrahmt werden, welche sich der Künstler selbst ausgedacht hat. Naturwissenschaften und Technik finden ebenso Raum in seinen Bildern wie Literatur und Philosophie, alles mit dem Ziel, eine universelle und verständliche Bildsprache zu erschaffen. Nicht ohne Grund erinnern seine archaischen Figuren und Zeichen an Höhlenmalerei. Einfach lesen oder gar auflösen lassen sich Pencks Bilder aber nicht, vielmehr hinterlässt er eine symbolistische Vieldeutigkeit.

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