Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2015, 32 x 24 cm, Bleistift und Aquarell auf PapierAnfrage
Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2013, 50 x 40 cm, Aquarell auf PapierAnfrage
Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2014, 32 x 24 cm, Aquarell auf PapierAnfrage
Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2009, 50 x 40 cm, Acryl auf PapierAnfrage
Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2014, 50 x 40 cm, Bleistift und Aquarell auf PapierAnfrage
Ymer Shaqiri, ohne Titel, 2014, 32 x 24 cm, Aquarell auf PapierAnfrage
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Retrospektive

Perspektiven des Alltäglichen

Ymer Shaqiri

21. Mai 2023 – 30. Apr 2024
Kabinett

Beginn am Sonntag 21. Mai 2023 zum internationalen Museumstag
Freier Eintritt und verlängerte Öffnungszeiten von 12–19 Uhr

Rostige Nägel, verknotete Drähte, verwittertes Holz, altes Blech, farbverschmierte Pinsel, Räume, die zu zerfallen drohen und doch in die Tiefe führen, undurchdringliche Mauern, die aber zu bröckeln scheinen… 

Ymer Shaqiris Arbeiten sind Zeugnisse seines Lebens und seiner Biografie. Immer wieder kennzeichnen Brüche und Unwägbarkeiten seinen Weg.

Geboren in ärmsten Verhältnissen im Kosovo, schafft es Ymer Shaqiri, die Akademien der Künste in Pristina sowie in Belgrad zu absolvieren und sein Studium als Grafiker zu beenden. Seine künstlerische Arbeit wird jedoch durch die damalige politische Lage im Kosovo immer schwieriger. 1996 kommt er nach Deutschland und wagt den kompletten Neuanfang. Durch zahlreiche Ausstellungen gewinnt er an Bekanntheit und ist sogar auf verschiedenen Biennalen vertreten, erhält Preise und internationale Anerkennung.

Im Jahr 2021 verstirbt Ymer Shaqiri völlig unerwartet bei einem Arbeitsaufenthalt in seiner Heimat bei Pristina. Der Kosovo ehrt den Künstler in diesem Jahr mit einer eigenen Briefmarkenserie, die Arbeiten Ymer Shaqiris zeigt. Die Villa Haiss würdigt den Künstler nun mit einer umfangreichen Retrospektive. Mit Galerist Walter Bischoff verband Ymer Shaqiri nicht nur eine Arbeitsbeziehung sondern auch eine langjährige Freundschaft.

Ymer Shaqiri wird als sensibel, feinfühlig und äußerst diszipliniert charakterisiert. Dies spiegelt sich in seinen – vor allem kleinformatigen, aber ausdrucksstarken – Arbeiten wieder. Die Ausstellung „Perspektiven des Alltäglichen“ gruppiert Arbeiten aus allen Werkblöcken und Themenbereichen seines Œuvres.

Ymer Shaqiris Bilder sind immer spannungsgeladen. Er verbindet die Technik des grafischen Gestaltens mit Tusche und Feder mit farbig gemalten Elementen. Mit Farben und Schatten erzeugt er so plastische Eindrücke, dass der Betrachter meint, er könne den Pinsel vom farbbeklecksten Schreibpapier nehmen. Oder den rostigen Nagel aus dem rissigen Holz ziehen.

In seinen abstrakten Arbeiten schieben sich Elemente immer wieder nach vorne oder nach hinten. Ymer Shaqiri setzt Linien und Flächen so in Beziehung, dass ein ausgewogenes Spannungsfeld entsteht.

Eine Besonderheit in dieser Ausstellung sind die Blütenzweige, die trotz zarter Farbtupfer aufzublühen scheinen, sowie eine Studie der Chilischote, die nicht nur aus jeder Perspektive gemalt ist, sondern dem Betrachter aus jeder Richtung entgegenleuchtet.

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